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Bozen und das Unterland

Bozen ist die einzige Großstadt des Landes. Hier leben heute am Zusammenfluss von Etsch und Eisack im Bozener Becken etwa 100.000 Menschen. Bereits während der Römerzeiten fanden sich kleine Ansiedlungen in der Umgebung des heutigen Doms, die aber mit dem Vordringen der Langobarden und Bajuwaren nicht weiter gebaut wurden.
Da der Bischof von Trient, der im 12. Jahrhundert die Gründung eines Marktes befürwortete, erhielt Bozen bereits 1911 das Stadtrecht. Im 13. Jahrhundert wurde die Stadt enorm ausgebaut, so wurde auch eine befestigte Stadtmauer mit Graben errichtet. 1277 gelangte Bozen unter die Herrschaft der Grafen von Tirol, bevor die Stadt 1363 an die Habsburger ging. Die Zuwanderung aus den österreichischen und süddeutschen Ländern im 16. und 17. Jahrhundert sorgte dafür, dass hier eine hochgradig spezialisierte Handwerker- und Händlerkultur entstand. Mit dem Bau der Eisenbahnverbindung im 19. Jahrhundert wuchs Bozen zu einem beliebten Fremdenverkehrsort heran.
Heute strömen die Besucher in die attraktive Altstadt, so beispielsweise zum Waltherplatz, der nach dem mittelalterlichen Minnesänger Walter von der Vogelweide, benannt wurde. und weiter in die Laubengasse, Bozens weithin bekannte Flanier- und Einkaufsmeile. Von der Laubengasse kommt man zum berühmten Obstmarkt, sechs mal in der Woche bieten hier Händler der Region Ost und Gemüse sowie Käse- und Wurstspezialitäten an. Schon Johann Wolfgang von Goethe fand 1790 bewundernde Worte für diesen Markt. In der Sparkassenstraße findet man herrlich erhaltene Hausfassaden, die an frühere Jahre erinnern. Ein lohnender Spaziergang auf dem Promenadenweg, der am Ostufer des Talfer zwischen Talferbrücke und Schloss Klebenstein entlang führt, bringt an klaren Tagen einen echten Traumblick über das alte Bozen und die Gipfel des Rosengartens.
Auf dem Ritten
Auf das Hochplateau in der Nähe von Bozen führt eine kleine, kurvenreiche, aber herrliche Straße durch Weinberge hinauf nach Klobenstein. Für die, die aufs Auto verzichten wollen, bietet sich eine Gondelfahrt nach Oberbozen an (1.176 m NN) in nur wenigen Minuten. Das Hochplateau auf dem Ritten liegt zwischen dem Sarntal und dem Eisacktal und besteht aus 17 Ortschaften. Die Haupteinnahmequelle hier sind Tourismus, Landwirtschaft und das Handwerk. Hier hat man eine herrliche Aussicht, die man nie vergisst.
Das Sarntal
Das erreicht man von Süden her über Bozen und die Sarner Schlucht und von Norden über das Penser Joch. Wer hier hinauf gelangt, ist überrascht über die wunderbare Ruhe und vergisst schnell die Hektik und Betriebsamkeit in Bozen. Das Sarntal hat einen überwiegend bäuerlichen Charakter mit vielen Bergbauernhöfen. Wer diese Gegend mit den steilen Hängen mal gesehen hat, weiß unter welchen Schwierigkeiten man hier die Landwirtschaft betreibt. Hauptort der flächenmäßig größten Gemeinde Südtirols ist Samtheim. Wer es noch abgeschiedener als hier bevorzugt muss sich ins angrenzende Dumholzer Tal begeben Kurz hinter Samtheim führt die Straße ins schmale Tal hinab. Von hier sind es 12 km bis nach Dumholz beim gleichnamigen See auf 1.558 m NN.
Das Unterland
Im Süden von Bozen beginnt das Unterland, ein Gebiet zwischen Bozen im Norden und Salum im Süden. Das Unterland ist 40 km lang und weltberühmt für seinen Weinanbau.
Die weitbekannte Südtiroler Weinstraße verbindet die Gemeinden Nals. Terlan, Andrian, Eppan, Kaltern, Tramin, Kurtatsch, Margreid, Kurtinig, Auer, Montan, Pfatten, Salun und Bozen. Das milde Klima ermöglicht den Weinbau sehr weit hinauf. Die wichtigsten Weinsorten sind Vermatsch, Weißburgunder und Gewürztraminer. Das Unterland besteht jedoch nicht nur aus Weinanbau, sondern ist auch bekannt als das Land der Burgen mit etwa 86 Burgen und Ansitze. Die vermutlich bekannteste Burg der Region ist die Burg Hocheppen, die weit hin sichtbar ist. Die Burg wurde zwischen 1135 und 1130 vom Grafen Ulrich II erbaut und galt als die mächtigste Burg im weiten Land. Besonders sehenswert sind die im Inneren der Burgkapelle befindlichen Wandmalereien und romanischen Fresken. Die Burg Hocheppen ist zwar nur zu Fuß erreichbar, jedoch genießt man von hier einen grandiosen Blick auf die Umgebung. Südtirols bekanntester See, der Kalterer See gilt als einer der wärmsten Badeseen in den Alpen.